Homeoffice und mobiles Arbeiten fair und ausgewogen weiterentwickeln!

Die Coronapandemie hat enorme Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Arbeitswelt. Während der Höhepunkte der Coronakrise ist der Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Homeoffice von unter 10 auf 40 Prozent gestiegen. Derzeit beraten die Sozialpartner über die Weiterentwicklung des Homeoffice und arbeiten an klaren Regeln und einer entsprechenden rechtlichen Anpassung. „Es braucht faire und ausgewogene Lösungen und das möglichst rasch. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Tätigkeitsbereichen, für die das Arbeiten von zuhause oder unterwegs nicht möglich ist, dürfen dabei nicht benachteiligt werden“, hält die gf. Landesobfrau des ÖAAB Oberösterreich, Christine Haberlander, fest. „Homeoffice oder mobiles Arbeiten müssen auf betrieblicher Ebene einfach umsetzbar bleiben und dürfen zu keinen Bürokratiemonstern werden. Auch die Freiwilligkeit muss weiterhin gegeben sein!“

Der OÖVP-Arbeitnehmerbund ÖAAB fordert im Rahmen der Weiterentwicklung des Homeoffice:

  • Dauerhafte Sicherstellung des Unfallversicherungsschutzes für Homeoffice und Telearbeit.
  • Klare gesetzliche Regelung, welche Teile der Arbeits- und Betriebsmittel vom Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen sind.
  • Möglichkeit zur steuerlichen Absetzbarkeit der Kosten für die Büroeinrichtung zu Hause und der laufenden Kosten, die nicht vom Arbeitgeber ersetzt werden.
  • Möglichkeit der Ausdehnung der für den Betrieb relevanten Arbeitnehmerschutzbestimmungen auf den Homeoffice Arbeitsplatz.
  • Verhinderung von Verschlechterungen bei Überstundenregelungen und Zeiteinteilung.
  • Vermeidung von finanziellen Verschlechterungen, zum Beispiel bei Überstundenzuschlägen und steuerfreien Zulagen.
  • Klare Definition des Miteinanders von Arbeitnehmer und Arbeitgeber auch im Homeoffice (Erreichbarkeit der Arbeitnehmer, Ruhepausen, Reaktionszeit bei E-Mails, Informationsfluss).
  • Ausbau von leistungsfähigen Breitband-Internetverbindungen in den Regionen und Sicherstellung von IT-Support im Betrieb, um Produktivität und Effizienz zu gewährleisten.
  • Schaffung von Anreizen von und für Unternehmen, damit mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Homeoffice dauerhaft nutzen können.

Berechnungen der OECD zeigen, dass mehr als jeder dritte Arbeitsplatz in Österreich über Tätigkeitsprofile verfügt, die dauerhaft auch im Homeoffice ausgeübt werden könnten. „Es gibt also insgesamt für die Zeit nach der Coronapandemie noch Potential, mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Homeoffice zu ermöglichen. Dort wo es dort wo es betrieblich möglich und von den Beschäftigten auch gewollt ist, sollte die Chance genutzt werden“, so Haberlander.

Neben der Verminderung der COVID-19-Ansteckungsgefahr während der Coronakrise bringt das Arbeiten von zu Hause eine Reihe von dauerhaft geltenden Vorteilen mit sich. Es erspart stundenlanges Pendeln oder eine mühevolle Terminplanung, zudem können familiäre Verpflichtungen und der Job einfacher koordiniert werden. Das Wegfallen der Fahrt zum Arbeitsplatz bringt auch finanzielle Einsparungen, weniger Fahrten wirken sich zudem positiv auf die Umwelt aus. Studien haben bei Einführung des Homeoffice auch höhere Produktivität, weniger Krankenstände, eine Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und eine gesteigerte Attraktivität bei der Mitarbeitergewinnung in Unternehmen festgestellt.

ÖAAB_Christine_Haberlander.jpg
„Es braucht einen vernünftigen und modernen Rahmen, in dem Homeoffice und Co. einfach umsetzbar bleiben und die Freiwilligkeit weiter gegeben ist“, so die gf. ÖAAB-Landesobfrau LH-Stv. Christine Haberlander