Kernergebnisse aus der Analyse der Nationalratswahl in Oberösterreich

In den letzten 50 Jahren konnte die Oberösterreichische Volkspartei insgesamt zum dritten Mal eine Nationalratswahl gewinnen. Das ist umso bemerkenswerter, weil Oberösterreich bei Bundeswahlen strukturell bedingt immer ein rotes Bundesland war.


Die Oberösterreichische Volkspartei konnte in den Hochburgen stark dazugewinnen und ist damit im ländlichen Raum die mit Abstand stärkste Kraft.
Das Innviertel konnte - neben dem Mühlviertel - als Hochburg der OÖVP nicht nur zurückgewonnen, sondern gefestigt (siehe auch EU-Wahl) werden:

Dieser Fakt wird durch die Zugewinne im Bezirk Braunau (Plus 8,7 Prozent. Der mit Abstand höchste Zugewinn in einem Bezirk). Bezirk Schärding (Plus 7,1 Prozent) und Bezirk Ried (Plus 6,3 Prozent) deutlich:

Andererseits gab es ein „Comeback der OÖVP in den Städten“. In den Städten landete die ÖVP entweder auf Platz eins, oder konnte den Abstand zum Ersten deutlich verringern. In den 13 größten Städten Oberösterreichs hat sich der Abstand von der ÖVP zur stimmenstärksten Partei um durchschnittlich 10,8 Prozent verkleinert:

Die OÖVP festigte ihre Position als Partei der Mitte und des Mittelstandes Deutliche Mehrheit der Wähler mit Lehre (43 Prozent) oder BMS-Abschluss (45 Prozent) entschieden sich für ÖVP. Auch die Wähler mit Matura und Pflichtschulabschluss gaben der ÖVP mehrheitlich ihre Stimme:

ÖVP konnte in allen Einkommens-Gruppen realtive Mehrheiten sichern. Bei der Gruppe mit unterdurchschnittlichen Einkommen sind es sogar 47,7 Prozent:

Der Abstand zwischen Erstem und Zweiten war noch nie so groß wie bei dieser Wahl. Das ist eine beeindruckende Stärkung der politischen Mitte (14,6 Prozent):

Betrachtet man die Zeitreihe, zeigt sich, dass es der ÖVP im Gegensatz zur SPÖ gelungen ist, die Freiheitlichen Wähler wieder zurückzugewinnen. Insbesondere die Gruppe der Arbeiterinnen und Arbeiter konnte sich die SPÖ nicht zurückholen. Diese Gruppe bleibt die einzige Stammwählerschaft der FPÖ. Die Grünen bleiben – abgesehen von der NRW 2017 - auf gewohntem Niveau. Es wird deutlich, dass die ÖVP quasi die einzige Volkspartei in der österreichischen Parteienlandschaft:

Fazit:

  1. Im Zentrum der NRW 2019 stand die Kanzlerfrage. Sebastian Kurz wurde vom Parlament gestürzt und vom Volk zurückgewählt.
     
  2. Der Kurs der Veränderung wurde eindrucksvoll bestätigt.
     
  3. Es war eine Wahl über den Politikstil
     - Abwahl des Anpatzens und der Angriffe.
     - Das historisch schlechteste Ergebnis der SPÖ zeigt, dass die Angriffspolitik der
       SPÖ wurde – wie schon 2017 – abgewählt wurde. Die haltlosen Angriffe waren ein
       klarer Minusfaktor für ihre Glaubwürdigkeit
     - Die, die Sebastian Kurz abgewählt haben, wurden abgestraft.

Ableitungen für Oberösterreich

  1. Gewählt werden Parteien mit einer klaren Vision und einem klaren Kurs für das
    Land. Die OÖVP und Landeshauptmann Thomas Stelzer werden daher ihr Ziel,
    Oberösterreich zu einem Land der Möglichkeiten zu machen, weiterhin
    verfolgen und tun was dem Land gut tut. Das bedeutet, mutig entscheiden und
    konsequent umsetzen.

    2. Die Menschen erwarten, dass nicht gestritten, sondern ordentlich gearbeitet
    wird. Das bedeutet: Das Miteinander muss im Mittelpunkt stehen.

    3. Das Prinzip der OÖVP, als letzte Volkspartei im Land und im Bund, ist klar: Wir wollen keine Politik für Nischen oder Klientel, sondern gute Politik für alle Menschen, für die Bevölkerung als Ganzes machen. Dabei gilt es über die Parteigrenzen hinweg
    für OÖ zusammenzuarbeiten.